Begrifflichkeit und das Problem der Binärität
Guten Morgen!Ich stelle fest, dass es immer wieder zu unterschiedlichen Sichtweisen auf den Begriff TS oder Transsexuell und deren Sexualität kommt. Ich werde das nicht lösen, möchte aber mal versuchen die bunte Welt der Transidentität aus meiner Sicht zu beleuchten; hoffentlich ohne jemanden auf die Füße zu treten oder noch schlimmer zu beleidigen. Falls das passieren sollte, bitte ich schon im Vorfeld um Entschuldigung.
Begrifflichkeit Transsexuell:
Vor einigen Jahrn, als ich mich diesem Thema stellen musste, bin ich auf diversen Plattformen gelandet und war völlig verwirrt, da die verwendeten Begrifflichkeiten TS/TV/CD/DWT/Trans*/Inter immer wieder anders verwendet worden sind und grade, wenn ich dachte, es verstanden zu haben, kam eine andere Deutung um die Ecke .... ziemlich verwirrend, wenn man selbst herausfinden möchte, was man ist. Das kommt insbesondere daher, dass bei Trans*personen, die Selbsteinordnung oberste Priorität hat und von Außen keiner Bestimmen kann, ob ich nun das oder jenes bin.
Hilfe aus dem Schlamassel bot mir der ICD 10, jetzt ICD 11, (http://www.icd-code.de/icd/code/F64.-.html) und ich denke, dass diese Beschreibungen recht gut passen. Ich habe mir daher angewöhnt, diese medizinischen Definitionen zu verwenden.
Warum das überhaut wichtig ist? Nun ich denke, wenn ich von einem Motorrad spreche, ist das auch kein Auto, obwohl ich mit beiden fahren kann.
Das Problem der Binärität:
Grundsätzlich halte ich das binäre Denken, also die einzige Unterscheidung in Frau und Mann, für ein Hauptproblem. Diese Sichtweise ist leider auch bei Trans*Menschen oft tief verankert, ist sie doch omnipräsent in unserer Gesellschaft. Daß aber ein Geschlecht nicht nur männlich oder weiblich sein kannn, ist ja nun auch gesetzlich anerkannt.
Leider ist es auch hier wieder nur auf äußerliche Merkmale bei der Geburt reduziert worden, obwohl der Bundesgerichtshof etwas anderes als Aufgabe an die Politik gegeben hatte.
Aber wie ist das denn nun mit dem Geschlecht? Ich persönlich finde den Lebkuchenmann ein gelungene Erklärung, in dem wirklich alle geschlechtlichen Orientierungen gut nachvollziehbar sind (https://www.genderbread.org/). Hier wird neben dem biologischen Geschlecht, auch die geschlechtliche Identität, der Ausdruck oder auch die Außendarstellung), sowie die sexuelle Orientierung eingebunden. Das zeigt meiner Meinung nach ganz gut, wie viele unterschiedliche Geschlechtsvarianten es geben kann. Und Hand aufs Herz, wer kann denn gnau sagen was ein richtiger Mann oder eine richtige Frau letztendlich ist? Schon diese beiden binären Poole sind keine klaren Definitionen und dazwischen gibt es eben auch eine ganze Menge Raum für die unterschiedlichsten Personen und Ihr Geschlecht. Und das hat erst mal nix direkt mit der sexuellen Orientierung zu tun.
Das hier im JC der Fokus auf der Sexualität liegt, ist jedem klar, meine ich. Ich bitte aber zu berücksichtigen, dass Trans*Frauen und Trans*Männer besondere Menschen sind, die ich nicht an Ihrem biologischen Geburtsgeschlecht festmachen lassen.
Liebe Grüße
Vanessa