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Der Mann in uns ...

******ell
51 Beiträge
Themenersteller 
Der Mann in uns ...
Da laut Gruppendefinition auch die Transgender-Variante Frau zu Mann repräsentiert wird, presche ich mit diesem Beitrag mal voran. Mal schauen, ob noch andere Frauen mit Hang zum Männlich-sein hier sind. Alle anderen Damen/ Herren können sich aber auch gerne äußern *g*

Ich greife einfach mal quer Dinge auf.

Ich liebe den Anblick im Spiegel, wenn ich mir die Krawatte binde und betont lasziv, auch nur für meine Augen, die Knöpfe am Ärmel schließe. Das Gefühl, in ein frischgewaschenes und gebügeltes Hemd zu gleiten, und die Zufriedenheit nach dem stundenlangen Polieren der teuren Herrenschuhe machen mich glücklich. Accessoires wie Manschettenknöpfe, Krawattennadel und elegante Uhr perfektionieren das Bild. Und wenn ich mich nicht gerade in sozial akzeptierter Mode zeige, bin ich an den Wochenenden in Clubs am liebsten in Uniform unterwegs, die männlichste aller Moden. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich mir einen vernünftigen Anzug maßschneidern lasse und vielleicht auch meine Lieblingsuniform *räusper*. Noch ist die Figur nicht perfekt. Es geht schon vom inneren Empfinden über das Tomby-sein hinaus.
Es schüttelt mich innerlich, wenn meine Nägel ein wenig länger sind und muss sie dann immer sofort wieder kürzen. Mein Haar ist an den Seiten kurzgeschoren und ein dezenter Iro ziert die Mitte meines Kopfes. Meine Brüste sind mir total egal, bis zu dem Punkt, dass sie mich eher nerven. Manchmal irritiere ich mich im erheblichen Maße selbst. Meine Fantasien sehen mich nicht zwingend als weibliches Element. Oft nehme ich natürlich den Blickwinkel eines Mannes an. Ein Trieb, der sich vor allem in meinen selbstverfassten Texten wiederfindet. Selbst ein Roman wurde es, der die innere Stimme in mir verkörpert. Es muss auch einfach aus mir heraus und Worte finden.

Ich arbeite in einem von Männern dominierten Umfeld (ich bin Ingenieur - pffft, "-in"-Formen lehne ich für mich ab :D), bin tendenziell ein wenig sexistisch was tumbe Frauen angeht (sorry, ist leider so) und quasi alle meine Hobbies sind typisch männlich. Und das ist kein von tumblr geprägter Trend, nein. Ich war schon immer so und werde es auch bleiben. Zum Fasching als Kind war ich Football-Spieler und Ritter. Meine Schminkpuppe flog am noch am Weihnachtsabend in den Müll und Barbie musste für gespielelte Hai-Attacken und Jurassic Park Szenen herhalten. Als erstes schnitt ich ihnen die Haare ab. Doch es waren eh nicht viele, die technischen Spielzeuge waren schnell reizvoller.

Ich flirte gerne mit sämtlichen Kategorien Mensch, nur die Standard-heterosexuellen Männer und Frauen turnen mich ab. Die mit den ewig gleichen Profilen und Wünschen. Es braucht eine gewisse Brisanz, die meine Neugier weckt. Und der bisexuelle Mann in mir ermöglicht die Lust zur Frau und die Sehnsucht nach homosexuellen Männern. Ein wildes Gemisch *ggg* Gleichzeitig würde ich es nicht als pansexuell bezeichnen, es sind die Rosinen, die ich mir herauspicke. Gewiss ist auch ein kleiner Narzisst in mir, was ich persönlich aber eigentlich ganz förderlich finde. *hehe*Aber aufgrund meines Erscheinungsbildes und meines Blick-Verhaltens musste ich mir schon viele Randgruppen-Beschimpfungen geben. Von "Scheiß Schwuchtel!" über "Verdammte Lesbe". Ach ja, das sind Errungenschaften für mich *lach*. Mit 18 hat mich ein Mann auf der Straße in ein Homo-Kino eingeladen, als ich an ihm vorbei ging (Ku'Damm, die damals verruchte Ecke) und auch darauf hingewiesen, dass er mich nicht anfassen muss. Ich war besonders jungenhaft unterwegs. Ich habe ihn von oben bis unten betrachtet , gegrinst und dann lächelnd den Kopf geschüttelt. So eine billige Anmache verdient die Abfuhr auf Homo-Ebene *ggg* Meine Stimme hätte mich verraten.

Jedenfalls verstehe ich die Wünsche, anders zu sein, als man ist. Und ich würde wirklich gerne Frauen kennenlernen, die quasi meinem Werdegang ähnlich sind. Wer hat noch einen Mann in sich? Erzählt eure Geschichte.

LG
Lillithkind
Wahnsinns Beitrag...
wundervoll formuliert, atemberaubend in Szene gesetzt...

Ich verstehe dich voll und ganz und beneide dich auch darum, das du das so offen ausleben kannst...

Selber finde ich das total Klasse und muss dir zu 100% zustimmen...

LG Mandy
****un Paar
1.566 Beiträge
Dem können wir nur zustimmen
*****060 Frau
180 Beiträge
Toller Beitrag
Als erstes möchte ich dir sagen das dein Beitrag seit längerer Zeit der erste ist den ich ganz und mit Interesse gelesen habe.

Nur eine Kleinigkeit die ich nicht glauben kann, du hast geschrieben, oft nehme ich den Blickwinkel eines Mannes ein, das glaube ich, kannst du nicht, genauso wenig wie ich , wie eine Frau fühlen kann.

Ich bin als Mann geboren, selbst wenn ich überzeugt davon bin das ich eine Frau hätte werden sollen, so kann ich niemals sagen das ich wie eine Frau fühle, ich habe keinen Vergleich.
Genauso wenig kannst du sagen das du den Blickwinkel eines Mannes einnimmst, du wirst nie verstehen wie der ist, leider ist das so.

Aber ansonsten finde ich deinen Beitrag klasse und er spiegelt auch sehr vieles aus meinem Leben wieder, nur halt mit umgekehrten Seiten.
*****kos Mann
27 Beiträge
Zwar gehöre ich nun nicht zur Zielgruppe, von der du dir Feedback erhoffst.
Trotzdem erdreiste ich mich, deinen wertigen Beitrag zu kommentieren.

Was mir auffällt - und da gehe ich in Richtung von piri1060s Statement- ist die Idealisierung in deinem Männerselbstbild.
Das heißt, so wie ich es wahrnehme, behältst du bei der Kreation deines Männerselbst die weibliche Wunschsicht bei.
Daraus wird bei dir eine gekonnte Inszenierung, eine weibliche Formulierung des Mannseins. Es wird eine Art Kunst/Performance. Ein eigenes Genre.
(Ich habe dein Profil gesichtet)

Nur: Wird daraus dann auch Männlichkeit?

Ich behaupte: Nein!
Aber ich finde das muss es auch nicht.
Du erschaffst einen wunderbaren Narziss, ein eigenes Wesen, ein eigenes Geschlecht.

Hut ab!
**********riend Mann
857 Beiträge
Re: Der Mann in uns...
WOW, Lillithkind, eine aufregende Vorstellung ! Wir brauchen solche Gegenstücke wie Dich. Auch wenn ich die kleinen Einschränkungen zum "Als-Mann-Fühlen" von Piri und Andrikos wohl begreife: Ich würde Dich als Mann akzeptieren. Weiß ich doch, wie sehr wir uns in die Leidenschaft des Gender-bender vertiefen können und dann eben auch ganz sicher überzeugend wirken können.
Androgyne Frauen im Herrenanzug, Hemd und Krawatte ziehen mich magisch an, wobei ich mit biologischen Männern (erotisch und sexuell) nichts anfangen kann. Da bin ich ganz "femme", die eine Butch braucht, die gern die männliche Rolle übernimmt. Vielleicht ist das doch wieder die vielzitierte Geschlechterspannung, die uns anmacht, nur eben in vertauschten Rollen ?
*****rie Frau
3 Beiträge
Re: Der Mann in uns...
Ich finde deinen Text echt gut und mir geht es ähnlich wie dir, und kann dich gut verstehen.
Der Gedanke in Männersachen rumzulaufen hat mir schon immer gefallen , als in Frauensachen rumzulaufen es gibt ein gefühl was glücklich macht und einen eher nach sich selbst fühlen lässt.
Mir erging es genauso oft habe ich mir Sprüche anhören müssen von lesbe zu schwuchtel genau wie du es auch geschrieben hattest.
Insgesamt spiegelt dein Beitrag sehr viel meines lebens wieder was mir ähnlich genauso erging wie du es beschreibst.Finde dein Text echt gut formuliert.
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